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Uor vbil vnd vor vngüete
Vnd behalt och in gelucken
Demuot von bosen tucken
70
Ir svn daz von ir merken
Daz si daz herze sterken
Kan in widerwertekeit
Da von so ist ir lob so breit
Div selbe tugent git geleit
75
Und von dem tiefil sichirheit
Job der hat die selben tugent
Beweret och mit siner mugent
Den der tievil ane vaht
Mit craft mit allir siner maht
80
So was er ie so vollekomen
Daz er hat den sig genomen
Und ander menic werder helt
Der von der welt ist vil gequelt
Nv was der mantel vnderzogen
85
Mit tivrem fvoter vnbetrogen
19d,86
Div vedir was div hohe schame
Vor gote ist wert der tivre name
Er ist och hie den livten wert
Der herze tugent vnd eren gert
90
Div scham div leret gute sitte
Und lat niht gan vz eren scritte
Div scham gein selden gat enzelt
Div scham die tovgen niht vermelt
Div scham div zieret menge zvht
95
Und hat ze reinen herzen fluht
Scham div leret warheit
Si hat der luge wider geseit
Div scham div ogen zieret
Der munt von schame smieret
100
Scham ist eine hoher leitstab
Den got den megden selber gab
Waz solten frowen ane scham
Reht als die spelten ane rame
Scham ist allir tugend ein zovm
105
Ist alliz ane scham ein trovm
Ist ein rittir ane scham
Dez er ist vor der welte lam
Scham git allen tugenden rat
Da man si nach ir tugende hat
110
Si treit den hoh gelobten namen
Si kan div wilden ovgen zamen
Empfohlene Zitierweise:
Hugo von Langenstein: Martina. Hg. von Adelbert von Keller. Stuttgart 1856, Seite 48. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hugo_Martina_1856_0048.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)