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Der engil hat die selecheit
Uon got der hat in so breit
55
Daz er niht bœser dinge gert
Er ist dez besten gar gewert
16c,57
So muoz div maget erstritin
Mit herten vbilen zitin
Und muoz vil dicke erswitzin
60
Daz si den bosen hitzin
Dez geilen fleischis muge engan
Vnd bi der reinekeit gestan
Der tiefil treit ir stetin haz
Dur daz si wil erwerben daz
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Daz den engiln ist erkorn
Und von nature angeborn
Ein engil wesin alt ein magt
Als vns div schrift mit warheit sagt
Ist vil gar vnmuglich
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Vnd ander stete trugelich
Ez muze von gotis genaden wesen
Der hat siv beide vz erlesin
Der magtuome sweimet
Als im got hat beneimet
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In eweclicher wunne
Ob menschin kvnne
Und obir nature hoh
Wan si der welte vnfuore floch
Ez sprichit sant Bernhart
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Den megdein zimt von rehter art
Driv dinc div si wol zierint
Ob si div niht verlierint
Scham an ir ovgen vnd ir antlüt
Daz er in ratet vnd gebiut
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Daz ander daz er meinet
Daz ist also erscheinet
Si svn ir wort einvaltic
Sin vnd gar gewaltic
Daz siv iht varen vzsir wege
90
Daz dritte han in guotir pflege
Daz ist willige armuot
So ist der schaz wol behuot
So machit alle guot
Und ir sint alle tugende fruot
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Von den megden sprichit sus
Der guote sant ysodorus
Empfohlene Zitierweise:
Hugo von Langenstein: Martina. Hg. von Adelbert von Keller. Stuttgart 1856, Seite 40. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hugo_Martina_1856_0040.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)