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Neben dem Helm liegt ein Zettel, welcher die Lage des Tyrannen andeutet, indem viele seiner Anhänger ihn verlassen haben. Es ist das Billet, welches der ihm getreue Herzog von Norfolk in seinem Zelte fand, das dieser seinem König überliefert und welches von Richard verächtlich bei Seite geworfen wird. Es lautet nach Schlegel’s Uebersetzung:

Hans von Norfolk laß klüglich Dir rathen,
Richerz, Dein Herr, ist verkauft und verrathen.

Jocky of Norfolk be not too bold,
For Dickon thy master is bought and sold.

Wie die Kenner Shakespeare’s wissen werden, ist dieser von Hogarth angebrachte Zug nicht ganz correkt, denn der Herzog von Norfolk kommt erst in der Scene, welche auf die hier dargestellte folgt. Die Zugabe eignet sich jedoch für die ganze Composition des Dichters, und wird somit hier eine passende Stelle finden.

Seitwärts vom Zelte sieht man auf das vom Monde schwach erleuchtete Feld von Bosworth. Am Wachfeuer sitzen Soldaten von Richard. Im Hintergrunde erblickt man die Zelte Richmond’s mit einigen Vorposten. – Die Feldlager stoßen dicht aneinander, so daß eine Schlacht unvermeidlich ist.

Das Originalgemälde wurde von Hogarth an einen Grundbesitzer der Grafschaft York, Duncombe, für 200 Guineas verkauft und befindet sich gegenwärtig noch im Besitze dieser Familie auf einem Landsitze, der den Namen Duncombe-park führt. Hogarth soll eine große Kunst in den verschiedenen Lichteffecten bewirkt haben, indem er drei verschiedene auf einem Bilde vereinigt, das Licht der Lampe im Zelt, das Mondlicht außerhalb und der Schein des Wachtfeuers im Hintergrunde.