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(French grin)“ jener Zeiten, dem ausgebildeten Typus der hochgepriesenen ritterlichen Sitte. Auch den spanischen Mantel hat Hogarth nach seiner Gesinnung zum Auslande noch hinzugefügt. Bayazet’s Fall wird übrigens den armen Knaben nicht mit fortreißen; die Balken und der bretterne Fußboden fallen in solcher Richtung, daß sie die künstlerische Darstellung nicht stören.

Von den übrigen Volksbelustigungen ist ein Taschenspieler sichtbar mit einer Taube in der einen und einer Dose in der andern Hand; zugleich sind Gliederverrenkungen mit dieser Darstellung verbunden; die Ankündigung bezieht sich auf Beides: Sonderbare Verdrehung der Hände (Queer bending of hands); an einem Wirthshause hängt ferner die Ankündigung eines Cabinets von Wachsfiguren, welches den Hof Ludwigs XV. vorstellen soll. Dieses Cabinet befindet sich dicht unter dem Taubenschlage. Das Wirthshaus führt die Königseiche im Schild, ein eben so interessantes Zeichen, wie der gestiefelte Kater mit der Violine (Puss in boots), das spinnende Ferkel (The spinning pig) und andere Sujets zur Malerei an Schilden, worin sich der englische Volkswitz übt. Der Baum soll nämlich die von dem Astronomen Halley unter die Sterne versetzte Eiche sein, worauf Carl II. nach den Schlachten von Naseby und Worcester, von den Truppen Cromwell’s verfolgt, sich mit Erfolg versteckte. In dieser Königseiche ragt oben der Kopf des fliehenden Königs, mit der Krone geschmückt, weit hervor, während zwei Reiter am Fuß der Eiche den unsichtbaren Flüchtling suchen. Seitwärts von dem Wirthshaus hängt ein Weiberhemd und ein Hut auf Stöcken. Dies sind die Preise des bei solchen Gelegenheiten gewöhnlichen Wettlaufs, das Hemd für die schnellfüßigste Schöne, der Hut für den schnellfüßigsten jungen Mann. Auf der andern Seite des Hintergrundes hat eine ähnliche Festlichkeit statt gefunden. Der Sieger wird dort auf den Schultern der Menge bereits erhoben.

Den Schluß, oder wenn man will, den Anfang des Ganzen bildet die glorreiche Fahne von Großbritannien, welche auf dem Kirchenthurm über aller Kunstübung, allem Unfug u. s. w. schützend weht.