Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Georg Christoph Lichtenberg, Franz Kottenkamp: W. Hogarth’s Zeichnungen, nach den Originalen in Stahl gestochen | |
|
Unglückliche hat eine gute Miene. Dies erhöhet das Interesse. Auf der andern Seite erblickt man den unmenschlichen Kerkermeister, gerade so eine Figur, wie Salvator Rosa im Augenblicke der Entdeckung den Jago gemalt haben würde. Büberei, Furcht und Bewußtsein der Schuld drücken sich in einer Mischung von Schwarzgelb und Todtenblässe auf seinem Gesicht aus. Angst zieht seine Lippen zusammen. Gierig, eine Lüge zu sagen, streckt er den Kopf vor. Die seitwärts gestellten Füße verrathen Neigung zur Flucht. Die eine Hand schiebt er hastig in den Busen, mit der andern reibt er an den Knopflöchern seines Rocks. Soll diese Figur ein Porträt sein, so bleibt es das auffallendste, das ein Künstler zeichnete, wo nicht, so ist es desto vortrefflicher.
Empfohlene Zitierweise:
Georg Christoph Lichtenberg, Franz Kottenkamp: W. Hogarth’s Zeichnungen, nach den Originalen in Stahl gestochen. Literatur-Comptoir, Stuttgart 1840, Seite 826. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hogarth_erkl%C3%A4rt_von_Lichtenberg_(Kottenkamp_Stuttgart_1840).pdf/945&oldid=- (Version vom 29.12.2019)
Georg Christoph Lichtenberg, Franz Kottenkamp: W. Hogarth’s Zeichnungen, nach den Originalen in Stahl gestochen. Literatur-Comptoir, Stuttgart 1840, Seite 826. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hogarth_erkl%C3%A4rt_von_Lichtenberg_(Kottenkamp_Stuttgart_1840).pdf/945&oldid=- (Version vom 29.12.2019)