Georg Christoph Lichtenberg, Franz Kottenkamp: W. Hogarth’s Zeichnungen, nach den Originalen in Stahl gestochen | |
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Eine bestrittene Wahl (a contested election), besonders in Grafschaften, wo eine größere Masse von Stimmberechteten aus den niederen Volksclassen an der Ernennung der Parlamentsglieder Antheil nimmt, war und ist bekanntlich neben der Gelegenheit zur Ausübung politischer Rechte für John Bull auch ein Anlaß zu Festlichkeiten, Lärm und Unfug, und zugleich zu dem unmoralischen Einfluß der höheren Classen durch Bestechung, wodurch es Einer Partei gegenwärtig noch möglich geworden ist, eine bedeutende Minorität in dem Unterhause zu bilden. Zu Hogarth’s Zeiten war jene Bestechung, durch Robert Walpole und die Whigs zuerst systematisch ausgeübt, noch bei weitem scandalöser als jetzt betrieben worden; so blieb es während der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts und bis auf unsere Tage, wo das theilweise Uebergewicht der Mittelclassen jenen Scandal wenigstens
Georg Christoph Lichtenberg, Franz Kottenkamp: W. Hogarth’s Zeichnungen, nach den Originalen in Stahl gestochen. Literatur-Comptoir, Stuttgart 1840, Seite 737. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hogarth_erkl%C3%A4rt_von_Lichtenberg_(Kottenkamp_Stuttgart_1840).pdf/856&oldid=- (Version vom 29.12.2019)