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erzürnte Dame, welche mit Verachtung einen auf der Hellebarde emporgehobenen Brief zurückweist. Wahrscheinlich hat der Verfasser desselben die Bezahlung bei einer kürzlichen Gelegenheit vergessen. – Unter der Aufseherin zeigt sich jedoch ein Zug der Gutmüthigkeit. Eines jener Mädchen wirft einem Krüppel unten einen Schilling zu, den derselbe im emporgehobenen Hute auffängt. Dicht daneben hat sich eine Orangen-Verkäuferin vorsichtiger Weise, aus Rücksicht für ihre Waare, wenn auch nicht für ihre Person, aus dem Gedränge des Marsches in Sicherheit gebracht, und scheint den Augenblick abwarten zu wollen, wo das Feld von den Helden der Garde gereinigt ist. – Unter dem Wirthshausschilde trinkt ein Reiter auf die Gesundheit Georgs II.; wahrscheinlich ist dies ein Pachter, den Hogarth vielleicht angebracht hat, um die Stimmung der eigentlichen Volksmasse bei dieser Gelegenheit hinsichtlich des Jakobiten-Aufstandes zu bezeichnen.

Hinter der Gruppe der Grenadiers bemerkt man noch einige Zuthaten, welche zum Ausmarsch eines Regimentes erforderlich sind: die Bataillonsfahne und den Bagagewagen, worauf zwei rauchende Marketenderinnen und eine Unterofficiersfrau mit einem Kinde an der Brust und einem größeren Knaben zu ihren Füßen.

Hätte der Künstler ein englisches Pöbelgedränge ohne Schlägerei dargestellt, so wäre das Bild nicht ganz vollständig. Somit erheben sich unter dem Wirthshause zum Königskopfe mehrere Stäbe zum Gefecht, dicht hinter der Orangen-Verkäuferin, welche sich um dieses Intermezzo beim Ausmarsch der Truppen durchaus nicht kümmert. Die Anordnung des Blattes erlaubt auf dieser Seite keine deutlichere Darstellung; auf der anderen bleibt ein genügender Raum, im Winkel, hinter der Baumschule und dem Bierhause zu Adam und Eva, weil der Marsch sich zum Durchgange zur Heerstraße hindrängt. – Zwei Dilettanten im Boxen sind zufällig zusammengetroffen; beide sind jedoch in der Kunst erfahren, wie man aus der Stellung bemerkt, beide mögen auch an die Kunstübung schon lange gewöhnt sein, denn sie haben sich aus Heldenmuth den Kopf geschoren, damit selbst nicht einmal die Haare dem Schädel Schutz bieten. Natürlich hat sich ein Kreis von Zuschauern (a ring)