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ist, die die Stunden maut oder miaut, so wie man Guckgucks-Uhren hat, die sie rufen. Eine Uhr, worauf ein schön gearbeiteter Hund die Stunden abbellte, soll, wie mir ein Freund schreibt, noch vor kurzem von einem Engländer zu einem hohen Preise feil geboten seyn; dieses bestärkt die Muthmaßung nicht wenig. Allein Lord Squanderfield’s Uhr übertrifft diese bei weitem, zumal wenn man annimmt, daß die Viertel vielleicht durch eine veränderte Stimme, oder gar von jungen Kätzchen abgemaut worden sind. Wie ich höre, so soll jetzt ein Schüler von Le Droz damit umgehen, eine Uhr zu verfertigen, woran ein wildes Schwein die Stunden in kurzen Stößen grunzt. Vermuthlich brachte ihn das berühmte Schweine-Concert des Capellmeisters Pepusch zu Berlin auf den Gedanken, in welchem die Schweinestimmen auf Bassons, Porco primo, Porco secondo etc. geblasen wurden, und das so großen Beifall erhielt. Auf diese Art hätte uns also das achtzehnte Jahrhundert unter so vielem Neuen auch mit einer Menagerie von Uhren beschenkt, unter welchen es sich doch fürwahr künftig lustiger schlafen lassen wird, als bei dem ewigen Memento-mori-Schlag unserer Sterbeglocken, die eigentlich auf die Kirchen gehören. – Die beiden Fische sehen mir fast aus, als steckten sie auch an einer Welle, die mit der Uhr in Verbindung steht. Wer weiß, ob sie nicht auch ihren stündlichen Karpfen-Sprung (saut de la carpe) machen. Der Gedanke wäre artig, und schon deßwegen merkwürdig, weil es in den Hecken geschieht, etwas, was man in der Natur nicht leicht zu sehen bekommt.