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stehen oder wanken vielmehr zwei Soldaten von der City-Miliz, und zwar so schwer betrunken, daß sie ihre Kameraden an der entgegengesetzten Seite schwerlich erreichen werden.

Diese Kameraden hat der Künstler mit größter Vorliebe auf diesem Blatte behandelt, denn er hat in dem Corps der City-Miliz Fette, Magere, Lahme und Krüppel vereinigt. Besonders bildet der Zwerg eine komische Figur. Ein Anderer schießt seine Flinte ab, und fürchtet sich dabei so sehr vor dem Knall, daß er das Gesicht abwendet. Außer ihm und einem kleinen Kinde, das auf der Gallerie daneben sich an seine Mutter klammert, sind beide wohl die einzigen Personen, die darüber erschrecken. Ob Hogarth Recht hatte, die City-Miliz zu seiner Zeit auf diese Weise lächerlich zu machen, bleibt dahingestellt; sie war wenigstens seit den Bürgerkriegen des Parlaments, wo sie zuerst die königlichen Truppen schlug, nicht mehr im Feuer gewesen; gegenwärtig möchte sie aber wohl nicht mehr in schlechtem Rufe stehen. Wenigstens die Soldaten eines Regimentes, welches ausschließlich aus der City- und Midlesex-Miliz gebildet wurde, waren zwar in Spanien als Trunkenbolde und Marodeurs in der englischen Armee allgemein verschrieen, (ein Umstand der sicherlich viel sagen will) aber auch wegen ihrer Bravur berühmt. Dies Regiment verlor z. B. in der Schlacht von Albuera drei Viertel seiner Leute, und erhielt seitdem den Beinamen: Die-hards (die tapfer Sterbenden).

Neben dieser komischen Gruppe findet sich noch eine Erinnerung an Tom Idle. Ein öffentlicher Redner, und zwar ein Zwerg, bietet zum Verkauf aus: „den vollständigen und wahren Bericht vom Geiste Tom Idle’s, welcher Seiner Herrlichkeit dem Lord-Mayor erschienen ist.“

Goodchild’s Laufbahn ist aber noch lange nicht geschlossen; vielleicht wird er Parlamentsglied, denn der Künstler fügt als Motto hinzu Sprüchw. Sal. 3, 16.: „Langes Leben ist zu ihrer rechten Hand, und Reichthum und Ehre zu ihrer linken.“