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Der tapfre Walworth, Ritter und Lord-Mayor,
Der den Rebellen Tyler kühn erlegt.
Der König gab daher der Stadt als Wehr
Den Dolch, den sie seitdem im Wappen trägt,

Brave Walworth, Knigt, Lord-Mayor, that slew
Rebellious Tyler an his alarms,
The King therefore did give in lieu
The dagger to the City arms.

Die beiden anderen dort befindlichen Bilder sind nur wegen der Festlichkeit aufgehängt, und gehören in das Museum von Guildhall; das eine ist das Porträt eines Lord Oberrichters, an der Perücke und dem Hermeline kennbar, welcher sich vielleicht unter den Anwesenden befindet, denn bei der Festlichkeit nach der Sheriff-Wahl sind häufig Mitglieder der Richterbank gegenwärtig, weil der Sheriff die ausübende Gewalt nach dem Richterspruche repräsentirt. Das andere Bildniß, welches an der Wand hängt, ist König Wilhelm III., der Befestiger der englischen Freiheit. Auf der Gallerie befindet sich die Tafelmusik, ein nothwendiges Erforderniß bei einer solchen Festlichkeit, von welchem ein mit Hogarth gleichzeitiger Dichter sagt:

Musik bezaubert selbst das rohe Vieh,
Drum fehlt sie auch beim Mahl der Rathsherrn nie.

Wahrscheinlich bläst sie einen Tusch, denn unter der Gallerie hat sich ein Redner mit emporgehaltenem Glase erhoben, und nach geendeter Rede, wie es scheint, einen Toast auf den Sheriff Goodchild ausgebracht. Die übrige Gesellschaft scheint auch aufzumerken, nur nicht die im Vordergrunde vereinigten Herren, welche sich zu sehr in die wichtigen Geschäfte der Tafel vertieft haben.

Obgleich Sheriff Goodchild im Hintergrunde sitzt, bemerken wir vorn an der Thüre eine neue ihm zuertheilte Ehrenbezeigung. Die ehrsamen Einwohner Londons, welche nicht die Ehre haben, wirkliche Bürger (Liverymen) zu sein, Lehrlinge, Taglöhner, Schiffer u. s. w., kurzum die swinish multitude (die schweinische Menge) hat ihm eine