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werden kann. In diesen Fällen übernehmen oft die schönen Künste, redende und bildende, die Bestellungen der Sittenlehre an die Behörde. Sie stärken durch schickliches, dem Stande und den Kenntnissen des Lehrlings angemessenes Detail den Flüchtigsten wieder mit Empfänglichkeit für die Lehre. Was er überhört hatte, als es für Alle gesprochen wurde, vernimmt er nun deutlich, wenn es ihm in sein Cabinet und in seine Werkstätte zugerufen, oder nach Befinden der Umstände zugeflüstert wird. Gegenwärtiges Werk unseres Künstlers ist eigentlich ein solcher gezeichneter Commentar über jene beiden Sprüche der Bibel, für den Horizont einer Gattung des dritten Standes berechnet. Die Sprüche unter den übrigen Blättern, sind alle jenen ersten untergeordnet. Sie erklären und unterrichten, aber der Unterricht ist bloß Entwickelung des Hauptsatzes. So betrachtet, gewinnt dieses Werk angenehme Einheit. Das Dutzend Blätter, woraus es besteht, erinnert an zwölf Monatskupfer. Sollte Deutschland keine Künstler haben, die eben diese Sprüche einmal für einen andern Gesichtskreis, oder ein Paar andere auf eben die Weise behandeln könnten, um irgend einen unserer unzähligen Almanache damit auszusteuern? Was für ein Beitrag zu einer Bilder-Bibel! – Ehre und Honorarium dem, der es unternimmt.