Seite:Hogarth erklärt von Lichtenberg (Kottenkamp Stuttgart 1840).pdf/568

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Hier sitzen sie nun, auf dem ersten Blatte, die beiden Zeugweber und Nebengesellen an ihren Stühlen (The fellow Prentices at their Looms.) Dem Fleißigen von beiden hat Hogarth den Namen Gutkind (Goodchild), dem andern den von Thomas Faulhans (Thomas Idle) gegeben. Welcher hier Welcher ist, bedarf wohl keiner weiteren Hinweisung, die beiden Gesichter verhalten sich offenbar wie Empfehlungs-Schreiben und Steckbrief. Obgleich Gutkind in thätiger Wachsamkeit ist, so ist dennoch der Ausdruck seines Gesichts Ruhe, und der des andern wilde Unruhe, ob er gleich schläft. Faulhansens Gesicht hat sich vor dem Schlafe, wie man sieht, commode gemacht, und die unbiegsame Hülle abgelegt, die sich Arglist, Betrügerei und schlaue Kriecherei im Wachen zu einiger Empfehlung bei der Welt immer zuweilen noch zusammen zu stümpern weiß. Es ist nur der zähere Stoff mit den früher eingedrückten und zum Theil verhärteten Spuren wilder Leidenschaften sitzen geblieben, wovon die einzig mögliche Correctur allein der Verwesung überlassen bleibt. Die Kräfte, die diesen Klotz so gebildet haben, werden wir im Folgenden bei einigen wiederholten Ausbrüchen derselben näher kennen lernen. Gutkinds schuldloses Haupt würde durch pathognomische Entkleidung im Schlafe so gut gewinnen, als hier durch den sittsamen Ueberzug, den ihm wachender Respect angelegt hat.