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den Werken der Alten keinen Zug, der sich mit diesem vergleichen ließe, als etwa den beim Virgil, wo er den Aeneas auf seinem Schilde die Streiche seiner Nachkommen, beinahe bis auf Pabst Peter I., durch den dicken Nebel der Zukunft schauen läßt. – Es ist, mutatis mutandis, ganz dasselbe. Was White dort dunkel und ver – Maurert gibt, das gibt Black hier illuminirt, oder doch unter freiem Himmel. Also hier alles gerade weg zu lesen was dort vorgeht, erfordert nichts als Augen, und eine kleine Kenntniß von plus und minus und von Schwarz und Weiß, in welche sich alle Farben verlieren. Folgende unter den Rubriken Schwarz und Weiß geordnete kleine Fingerzeige werden jeden Leser sicherlich durch das Ganze führen. Was also hier unter Schwarz steht, wäre etwa so was, wie der Schild des Aeneas, und das unter Weiß der römische Geschichte dazu.

Schwarz.

Hier sitzt ein Schornsteinfeger-Junge, mit einer schwarzen Perücke; er hat einen ledernen Riemen über der Schulter, und spielt letzten Stich.

Weiß.

Dort werden es sein reinliche Herrn mit weißen Perücken. Sie haben mit dem Schornsteinfeger oft nichts gemein, als das Emporsteigen durch Kriechen, und das durch schmutzige Kanäle. Ueber den Schultern haben sie zuweilen breite, seidene Riemen, und spielen Pharao.

Schwarz.

Der schwarze Junge hat kein Hemd auf dem Leibe, und selbst sein Rock ist nur zum Theil da, aber der souveräne Herr des Theils, der noch da ist, ist der schwarze Junge selbst.

Weiß.

Dort wird man sehen die feinsten Hemden und die elegantesten Kleider, aber die, deren Körper darin stecken, sind nicht immer die souveränen Herren derselben, sondern häufig eine sublime Art Livrée-Bedienten ihrer Gläubiger, denen sie gehören.