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seinem Opfer-Weine selbst in dem Augenblicke bespiegelt, da es ihn auf den Altar gießt. Indessen was einem schwer dünkt, ist oft dem Genie leicht. Der beste Trost bei solchen niederschlagenden Erfahrungen ist der, zu glauben, daß man auch sein Leichtes habe, das andern ehrlichen Leuten schwer wird, wäre es auch nur die Fertigkeit, solche weise Noten, wie diese, zu einem Fratzengesicht zu schreiben.

An der Wand zwischen den beiden Streithahnen hängt das Urtheil des Paris. Die Anordnung der Gemälde zeigt von dem Geschmack des Besitzers, oder vielleicht blos seines Castellans, oder der Castellan war ein Fuchs, und die Hahnen sind ein kleiner Hieb auf den armen Paris. Wirklich stehen die beiden Thiere gegeneinander da, als wären die Göttinnen drei Hennen, und Paris sitzt da, als wären es drei Hahnen. Sollte dieses Gemälde eine Copie von dem sein, das König Franz I. besaß, und das man unserm Rakewell für das Original aufgehängt hat? „François I., Roi de France, avait un tableau, que l’on disait être sans défauts; il permit à tout le monde de le venir considérer et ordonna, qu’on lui fit parler tous ceux qui y trouveraient des défauts: ce tableau représentait Junon, Venus, Pallas et Paris, nus. Rabelais, après l’avoir examiné long-tems, dit qu’il y trouvait un grand défaut de jugement: on le fit parler au Roi, qui lui demanda quel était ce défaut; il répondit à Sa Majesté que Paris, étant au milieu des trois plus belles Déesses du Ciel, ne devait pas être représenté d’un si grand sang-froid, et que c’était se tromper lourdement, que de penser que ce Prince, jeune et vigoureux, fût ainsi demeuré, sans donner quelque signe qu’il était homme, devant trois Déesses nues qui tachaient à l’envi de lui plaire.“ Diese Stelle hat der anonyme Erklärer Hogarth’s, und Herr Ireland hat sie aus ihm aufgenommen. Sie mag also auch hier stehen. Aber wie kam es, daß es beiden nicht einfiel, daß ihr eigener großer Landsmann Burke, mit dem ihm eigenen philosophischen Scharfsinne, dieses Räthsel gelöst hat? Die Stelle steht in seiner Philosoph. Enquiry into the origin of our