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geglichen haben mögen, benimmt dem Einfalle das Ansehen von studirter Vorsätzlichkeit, wodurch er allein boshaft scheinen könnte. Ist es aber auch Händel wirklich, so hat Hogarth reichlich durch das herabhängende Manifest gut gemacht, was er sonst verdorben haben könnte. „Dem Manne da,“ könnte der Zettel sagen wollen, „dem gebührte, was du, mein Vaterland, an – elende Hemlinge verschleuderst. Wenn du den Ausländer belohnen willst, so belohne wenigstens den, dessen Melodieen deine männlichen Gefühle nicht entnerven, sondern durch ihre Zaubermacht erhöhen, erweitern, und zu Thaten entflammen, die deiner würdig sind. Jenen dort – –

„Give them Brickbats for Bread“.[1]

So viel von dieser Figur, wenn sie Händeln vorstellte, und dem Beweise, daß sie ihn, trotz Sir John Hawkin’s Urtheil, vorstellen könne. Daß es aber Händel wirklich sei, wird mir jetzt dadurch doch unwahrscheinlich, daß ich gelesen habe, Händel sei ein starker Mann, und ganz vorzüglich durch eine große Hand und dicke Finger merkwürdig gewesen. Nun noch einen kleinen Blick in den Vorsaal.

Da steht schon ein zweiter Act für diese Morgenstunden, völlig fertig bis zum Klingeln. Eine Putzkrämerin (Milliner) hört mit vieler Resignation die etwas heftigen Reden eines Mannes an. Aus dem Gestus, den er mit dem Hute begleitet, zu schließen, ist es ein kleiner Zank, vielleicht über den Vortritt. Er fürchtet, der sechste bei der Präsentation zu werden. Wäre das Mädchen nicht gekommen, schließt er vielleicht aus ihrem Gesichte, wäre er der fünfte gewesen. Er könnte ein Schuster sein. Neben ihm steht, nach Gilpin, der französische Schneider, und neben diesem der französische Perüquier; der erste mit dem


  1. Gib ihnen Ziegel-Stücke für Brod. Händel’s „Give them Hail-stones for Bread.“ Gib ihnen Hagelsteine für Brod, ist bekannt genug.