Seite:Hogarth erklärt von Lichtenberg (Kottenkamp Stuttgart 1840).pdf/353

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Das arme Mädchen hat etwas Gutes in seiner Physiognomie, und der Eifer, womit es seinen Hanf klopft, zeugt von Bereitwilligkeit, jeder Instruction zu folgen. Gerechter Himmel! Wenn dieses Kind das Zuchthaus verdient, welche Strafe verdienen die, deren Unterricht ihre Unschuld vor der Zeit der Ueberlegung und ihre Jugend noch vor der Blüthe so vergiftet hat?

Wir kommen nun auf den vierten Ton, Fa, das kurze, runde, kuglichte Ding, das da, auf den Hammer gelehnt, seine Pause hält, einen wahren kleinen Satan. Ihre Augen, ein allerliebstes Paar Tollbeerchen, scheinen auf ein Mückchen gerichtet, das kaum drei Zoll weit von ihrer Nase in der Luft sumset, in der That aber gehen sie auf den prächtigen Nachtvogel Nro. 1. im Cabinet und dessen herrliche Flügel. Sie hat scharf angelegt und trifft gewiß, wenn sie abdrückt. Ich möchte wohl das Mädchen sprechen hören. Hierbei hat Hogarth einen von den Zügen angebracht, die ihn so vorzüglich charakterisiren, die freilich in diesen sechs Blättern noch nicht häufig sind, aber immer dichter kommen, so wie sich sein Genie der Reife nähert. Kein einziger englischer Ausleger hat ihn indessen bemerkt. Hinter diesem Mädchen steht nämlich der bekannte Pfahl mit der eisernen Halsbinde, den man auch wohl bei uns sieht. Er hat die Überschrift: the wages of idleness: Lohn des Müssiggängers. Also Fa pausirt, unmittelbar unter der Gesetztafel, die dergleichen Pausen verbietet, und das nicht allein, sondern, weil ihr nördlicher Theil so sehr vorgelehnt ist, so kehrt sich der südliche offenbar stark gegen das Gesetz, welches, glaube ich, bei allen Völkern für Mangel an Respect erkannt wird. Hier ist es doppelt unanständig mit diesem Pol nach einer bloßen Inschrift hin zu visiren. Denn man weiß zwar, daß dieses Ende zuweilen Züchtigung annimmt, aber daß