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Heiliger und Märtyrer zugleich angesehen. Heilige Feuer und heilige Illuminationen erleuchteten und schmückten ihm zu Ehren die Nächte von England von einem Ende zum andern. Nun fing der Märtyrer erst an, seine Lage recht zu genießen. Er kutschte im Triumph durch das Land. Die Universität Oxford kam ihm mit Pracht und festlichem Aufzug entgegen, und man schmauste den ganzen Tag um des Evangelii Willen. Ein großer Theil des englischen Adels bewirthete ihn mit Pracht und frommer Schwelgerei, und der Magistrat der Städte zog ihm mit Musik, Cavallerie und in pontificalibus entgegen. Die Hecken an den Wegen, wo er vorbeikam, waren mit Kränzen geziert und von den Kirchthürmen wehten Wimpel und Flaggen, und die ganze Luft erschallte von Sacheverel und der Kirche[1]. So stand die Sache damals. Man sieht, die Nachwelt hat die Acten etwas revidirt und das Urtheil umgestoßen, und Hogarth, der in Executionen von Sündern, deren Hals für gemeine Kräfte zu stark war, eine unnachahmliche Stärke besaß, hat den Heiligen hier neben Mac Heath aufgeknüpft. Sic pagina jungit amicos. Und wirklich sollen die Mac Heathe und die Daltons mit ihren Nonnen eine Hauptrolle bei Sacheverels Verklärung gespielt haben. Während er seinen geistlichen Segen ausstreuete, führten diese das nötdige Ackergeräthe, um allenfalls damit den Boden weltlich zu bearbeiten, der sich weigern würde ihn anzunehmen.

Noch hängen zwei Bilder an derselben Wand. Gleich unter Mac Heath, ein Brust-Bildchen mit einer Glorie, und über den ungleichen Fenstern das Opfer Isaaks. Die Ausleger, die das erste berühren, sagen alle schlechtweg, es sei eine Jungfrau Maria.


  1. Eine der neuesten Schriften, worin man diese Geschichte kurz und gut erzählt lesen kann, sind die Memoirs of the king of Great Britain, of the House of Brunswic-Lunenburg by W. Belsham. London 1795 II. Vol. 8vo. I. p. 60 u. s. w.