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nicht irre, die Wassertrinker leer ausgehen, so läßt sich hier die Sache noch entschuldigen.

Die Handbibliothek besteht ganz aus Manuscripten: dem Tage-Buch (Day book), dem Conto-Buch (Ledger), dem Quittungs-Buch (Rect Book), und endlich dem dicksten unter allen[1] zunächst der Schrankthüre, betitelt Capitalien auf Interessen von Interessen, (Compound interest). Das Werkchen in Quart scheint der Briefwechsel von der letzten Post zu seyn.

In der untern Abtheilung des Bücherschranks, neben dem Pfeifchen, steht ein selbstgemachter Tabaksbeutel, aus einem Quartblatt gedreht und vermuthlich die Dinten-Bouteille. Vielleicht enthält aber auch die Flasche so Etwas von Ipse fecit. für den Magen, am Sonntag-Morgen in Brunnenwasser zu nehmen. Der so ganz geschmacklosen Stumpfheit dieses Schranks ist, wenigstens vom Giebel-Ende ab, durch eine alte, umgestülpte Punsch-Campane vortrefflich abgeholfen. Da die Zeit mit Hilfe der Unvorsichtigkeit bereits, wie man sieht, schon eine zweite Löffelscharte in den Rand derselben gehauen hat, so scheint sie da oben zugleich in ehrenvolle Ruhe gesetzt.

Die Verzierungen der Wand stehen an Pracht den Squanderfieldschen unter den beiden letzten Regierungen allerdings nach, sind dafür aber auch durchaus echt englische Arbeit. An einem Nagelbrett hängt das Amtshabit (gown) des Alderman und dessen Hut; daneben eine englische Uhr, wahrscheinlich mit einem Räderwerk aus englischem Holz. Aus dem Caliber der Glocke zu schließen, regulirt ihr Schlag-


  1. Dieser Zug ist, durch ein gewiß sehr verzeihliches Versehen, in unserer Copie verloren gegangen. In dem Original ist dieses merkwürdige Manuscript fast um die Hälfte dicker als die andern. Bei dieser Gelegenheit zeige ich noch ein Paar andere kleine Errata auf diesem Blatte an. Im Originale hat das Tischtuch einige ganz notable Flecken, und die Decke des Zimmers ist von dem Weißbinder ungefähr so reparirt, wie die Stuhllehne von dem Tischler. Vermuthlich rührt beides von einerlei Künstler her, oder ist wohl am Ende gar ein kleines Ipse fecit.