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durch die Worte: „abgewiesene Bittsteller um Aemter“ definirte. Er benutzte die freie Presse, und gab zuerst zwei Broschüren gegen Lord Bute heraus, wovon die eine besonders durch boshaften Witz allgemeine Aufmerksamkeit erregte. Seine hauptsächlichste Wirksamkeit begann jedoch mit seiner Zeitschrift: The North Briton. Diese wußte den Ton der damaligen Aufregung so wohl zu treffen, daß sie bald als die gefährlichste Waffe der Opposition von der Regierung erkannt wurde. Für den Charakter von Wilkes ist es übrigens bezeichnend, daß eine seiner hauptsächlichsten Waffen in der Aufregung der Vorurtheile des gewöhnlichen Engländers gegen die Schotten bestand, in derselben Weise, wie gegenwärtig eine Partei dies Manöver hinsichtlich Irlands versuchen will. Ueber schottische Günstlinge und Grundsätze, über schottische Verderbniß, Selbstsucht und gemeine Schlauheit war fast in jeder Nummer die Rede. An Lord Bute hat Wilkes übrigens durch dies Blatt genügende Rache genommen, denn jener Minister wurde hauptsächlich durch jene Artikel zur Niederlegung seines Amtes bestimmt. Durch persönlichen Einfluß des Königs wurde jedoch die Regierung bald bestimmt, einen Versuch zu dessen Unterdrückung zu machen. Die 45ste Nummer hatte nämlich einen boshaften Commentar über die Thronrede von 1763 enthalten, worin die Persönlichkeit Georgs III. in den Koth gezogen war. Die Minister benahmen sich bei dieser Angelegenheit auf eine Weise, welche der Neigung des Königs zur Willkühr entsprach; sie brachten ein altes Rechtsverfahren in Anwendung, welches während der tyrannischen Zeiten der Stuarts in solchen Fällen benutzt worden war. Der Staatssekretär des Inneren erließ einen sogenannten allgemeinen Verhaftsbefehl, (general warrant) gegen Schriftsteller, Drucker und Verkäufer. Wilkes wurde verhaftet und vor zwei Staatssekretäre, um verhört zu werden, gebracht. Dies Rechtsverfahren war schon lange nicht mehr gewöhnlich, und widerstrebte der Habeas corpus-Akte. Wilkes wußte dies sehr gut, und weigerte sich somit auf irgend eine Frage Antwort zu geben. Man brachte ihn in den Tower, allein mußte ihn bald darauf vor den Gerichtshof der Common pleas stellen, wo der Oberrichter Pratt die Ungesetzlichkeit der Verhaftung erklärte, so daß der