Seite:Hogarth erklärt von Lichtenberg (Kottenkamp Stuttgart 1840).pdf/1057

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

in jedem Fall zu schließen, in einem Augenblicke erhöht, wo die Fortsetzung des Krieges jener Politik durchaus angemessen war, welche seit einem Jahrhundert im Bewußtsein der Nation tief gewurzelt ist.

Noch nie war ein so glücklicher Krieg in allen Welttheilen von England geführt worden. Frankreich hatte alle seine Flotten, fast alle Colonien in Ost- und Westindien verloren; seine Mittel waren erschöpft, sein Handel vernichtet. Spanien hatte in der kurzen Zeit, worin es den Krieg führte, zwölf Linienschiffe, die wichtigste aller westindischen Inseln, Cuba, und die Philippinen verloren, ungeheure Beute war von den Engländern bei der Eroberung der Havaña und von Manilla gemacht worden, ein sogenanntes Registerschiff, die Hermione, war um 12,000,000 spanischer Thaler den Engländern in die Hände gefallen. Großbritannien bereicherte sich ohnedem mit jedem Tage, weil aller Handel, den die Feinde sonst mit Europa führten, seinen durch die Kriegsflotten geschützten Kaufleuten in die Hände fiel. Der Augenblick schien gekommen, wo Großbritannien jenes Uebergewicht in allen Welttheilen begründen könnte, welches der jüngere Pitt und dessen Nachfolger später mit größeren Opfern erkauften. Die Nation erwartete, keine Eroberung solle herausgegeben werden, denn die Feinde besaßen offenbar nicht mehr die Mittel, eine einzige derselben wieder einzunehmen. Vorzüglich betraf diese Erwartung die Insel Cuba, welche zwar damals unter dem alten Colonialsysteme Spaniens die Wichtigkeit und den inneren Reichthum noch nicht erlangt hatte, den sie gegenwärtig besitzt, von welcher jedoch die Engländer mehr erwarteten, als von Jamaica und ihren übrigen westindischen Colonien. Allein der König und diejenigen Leute, worüber er unbedingt verfügte, dachten anders. Jener sonderbare Eigenwille Georg’s III. hinsichtlich der auswärtigen Politik, welcher allen überlieferten Begriffen derselben widerstrebte, läßt sich aus seiner Beschränktheit und den damit verbundenen Vorurtheilen, wie erwähnt, erklären. Die Fortsetzung des Krieges betrachtete er nicht als die Politik Englands, sondern als die eines Usurpators der königlichen Gewalt, des H. Pitt, den er von Grund der Seele haßte. Ferner war ihm der Krieg wegen des Bündnisses mit Friedrich II. verhaßt, den er, ein religiöser Mann, als vermeintlichen Atheisten verabscheute. Aus beiden Gründen suchte er auf den Frieden hinzuarbeiten, für den er mannigfache Opfer zu bringen entschlossen war, obgleich der wahre Zustand der Dinge kein einziges erforderte. – Uebrigens ließ sich die baldige Herausgebung wichtiger Eroberungen und die schnelle Abschließung des Friedens noch aus andrem Grunde erklären. Es scheint kein Zweifel zu herrschen, daß Lord Bute von England und Spanien während der