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mir mein Unstern nicht die besten Gönner verfeindet? – Ich weiß, daß der geheime Rath, an den ich empfohlen bin, verschnittenes Haar nicht leiden mag; mit Mühe befestigt der Friseur einen kleinen Zopf an meinem Hinterhaupt, aber bei der ersten Verbeugung springt die unglückselige Schnur, und ein munterer Mops, der mich umschnüffelt, apportirt im Jubel das Zöpfchen dem geheimen Rathe. Ich springe erschrocken nach, und stürze über den Tisch, an dem er frühstückend gearbeitet hat, so daß Tassen, Teller, Tintenfaß – Sandbüchse klirrend herabstürzen, und der Strom von Chokolade und Tinte sich über die eben geschriebene Relation ergießt. „Herr, sind Sie des Teufels!“ brüllt der erzürnte geheime Rath, und schiebt mich zur Thür hinaus. – Was hilft es, daß mir der Conrektor Paulmann Hoffnung zu einem Schreiberdienste gemacht hat, wird es denn mein Unstern zulassen, der mich überall verfolgt! – Nur noch heute! – Ich wollte den lieben Himmelfahrtstag recht in der Gemüthlichkeit feiern, ich wollte ordentlich was daraufgehen lassen. Ich hätte eben so gut wie jeder andere Gast in Linke’s Bade stolz rufen können: Marqueur – eine Flasche Doppelbier – aber vom besten bitte ich! – Ich hätte bis spät Abends sitzen können, und noch dazu ganz nahe bei dieser oder jener Gesellschaft herrlich geputzter schöner Mädchen. Ich weiß es schon, der Muth wäre