verschlucken, um sich gegen die Unbill böser Träume zu verwahren?
Gerechter Gott! – Sie ist hin – hin! – Ew. Hochgeboren soll ich melden, wie es mit dem Tode der holdseligen Baronesse Marie zugegangen, des Familien-Archivs wegen – ich habe durchaus wenig Sinn für diplomatische Geschäfte. – Hätte mir Gott nicht das Bischen Faust verliehen des Malens halber! – Aber so viel ist gewiß, daß sie in dem Augenblick, als Hypolit sie vor dem Altar in seine Arme schließen wollte, todt – todt – todt niedersank – das Uebrige empfehle ich der Gerechtigkeit Gottes. –
Ja, Du warst es! – Alban – hämischer Satan! – Du hast sie gemordet mit höllischen Künsten; welcher Gott hat es Hypolit offenbart! – Du bist entflohen, aber flieh’ nur – verbirg Dich im Mittelpunkt der Erde, die Rache wird Dich auffinden und zermalmen.
Nein, ich kann Dich nicht entschuldigen, Ottmar! Du warst es, der sich von dem Satan verlocken ließ, von Dir fodert Hypolit die Geliebte seiner Seele! – Sie haben heute zu harte Worte gewechselt, der Zweikampf ist unvermeidlich.
Hypolit ist geblieben! – Wohl ihm! er sieht
E. T. A. Hoffmann: Fantasiestücke in Callot’s Manier. Kunz, Bamberg 1819, Seite 77. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hoffmann_Fantasiest%C3%BCcke_in_Callots_Manier_Bd.2_1819.pdf/77&oldid=- (Version vom 1.8.2018)