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Jede Frage erstarb mir auf den Lippen; aber immer mehr regte sich eine Ahnung in meinem Innern, und es war mir, als habe ich den Fremden nicht sowol oft gesehen, als oft gedacht. Da pochte es aufs Neue ans Fenster, der Wirth öffnete die Thür und eine Stimme rief: „Seyd so gut Euern Spiegel zu verhängen.“ – „Aha!“ sagte der Wirth, „da kommt noch recht spät der General Suwarow.“ Der Wirth verhing den Spiegel, und nun sprang mit einer täppischen Geschwindigkeit, schwerfällig hurtig, möcht’ ich sagen, ein kleiner dürrer Mann herein, in einem Mantel von ganz seltsam bräunlicher Farbe, der, indem der Mann in der Stube herumhüpfte, in vielen Falten und Fältchen auf ganz eigene Weise um den Körper wehte, so daß es im Schein der Lichter beinahe anzusehen war, als führen viele Gestalten aus und in einander, wie bei den Enslerschen Fantasmagorien. Dabei rieb er die in den weiten Aermeln versteckten Hände und rief: „Kalt! – kalt – o wie kalt! In Italia ist es anders, anders!“ Endlich setzte er sich zwischen mir und dem Großen, sprechend: „Das ist ein entsetzlicher Dampf – Tabak gegen Tabak – hätt’ ich nur eine Priese!“ – Ich trug die spiegelblank geschliffene Stahldose in der Tasche, die Du mir einst schenktest, die zog ich gleich heraus und wollte dem Kleinen Tabak anbieten. Kaum erblickte er die, als er mit