Seite:Hoffmann Fantasiestücke in Callots Manier Bd.2 1819.pdf/24

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

bereiten kann, aus dem dann die Bläschen aufsteigen, die nach Ottmars Ausspruch den Schaum des Traums bilden. Ich, meines Theils, dessen gute Laune vorzüglich Abends unverwüstlich ist, wie man mir einräumen wird, präparire förmlich die Träume der Nacht, indem ich mir tausend närrische Dinge durch den Kopf laufen lasse, die mir dann Nachts meine Fantasie in den lebendigsten Farben auf eine höchst ergötzliche Weise darstellt; am liebsten sind mir aber meine theatralischen Darstellungen. – Was meinst Du damit? fragte der Baron. Wir sind, fuhr Bickert fort, im Traum, wie schon ein geistreicher Schriftsteller bemerkt hat, die herrlichsten Schauspieldichter und Schauspieler, indem wir jeden außer uns liegenden Charakter mit allen seinen individuellsten Zügen richtig auffassen und mit der vollendetsten Wahrheit darstellen. Darauf baue ich denn, und denke so manchmal an die vielfachen komischen Abentheuer auf meinen Reisen, an manche komische Charaktere, mit denen ich lebte, und da giebt mir denn Nachts meine Fantasie, indem sie diese Personen mit allen ihren närrischen Zügen und Albernheiten auftreten läßt, das ergötzlichste Schauspiel von der Welt. Es ist, als habe ich mir Abends vorher nur den Cannevas, die Skizze des Stücks, gegeben, und im Traum würde dann Alles mit Feuer und Leben nach des Dichters Willen improvisirt. Ich trage die ganze Sacchische