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Thor vor dem Repositorium. Die grinsete und lachte ihn an und rief mit gellender Stimme: „Ei, ei, Kindchen! – mußt Du nun ausharren? – Ins Kristall nun Dein Fall! – hab’ ich Dir’s nicht längst voraus gesagt?“ „Höhne und spotte nur, Du verdammtes Hexenweib,“ sagte der Student Anselmus, „Du bist Schuld an Allem, aber der Salamander wird Dich treffen, Du schnöde Runkelrübe!“ – „Ho, ho!“ erwiederte die Alte, „nur nicht so stolz! Du hast meinen Söhnlein ins Gesicht getreten, Du hast mir die Nase verbrannt, aber doch bin ich Dir gut, Du Schelm, weil Du sonst ein artiger Mensch warst, und mein Töchterchen ist Dir auch gut. Aus dem Kristall kommst Du aber nun einmal nicht, wenn ich Dir nicht helfe; hinauflangen zu Dir kann ich nicht, aber meine Frau Gevatterinn, die Ratte, welche gleich über Dir auf dem Boden wohnt, die soll das Brett entzweinagen, auf dem Du stehst, dann purzelst Du hinunter und ich fange Dich auf in der Schürze, damit Du Dir die Nase nicht zerschlägst, sondern fein Dein glattes Gesichtlein erhältst, und ich trage Dich flugs zur Mamsell Veronika, die mußt Du heirathen, wenn Du Hofrath worden.“ „Laß ab von mir, Satans-Geburt,“ schrie der Student Anselmus voller Grimm, „nur Deine höllischen Künste haben mich zu dem Frevel gereizt, den ich nun abbüßen muß. – Aber geduldig ertrage ich Alles, denn nur