junger Mann von feinen Sitten und ihr Cousin germain.“ Kann der Salamander fressen, ohne sich den Bart zu versengen und elendiglich daraufzugehn? sagte der Registrator Heerbrand. „Nein, nein!“ schrie der Student Anselmus, „nun und nimmermehr wird er das können; und die grüne Schlange liebt mich, denn ich bin ein kindliches Gemüth und habe Serpentina’s Augen geschaut.“ „Die wird der Kater auskratzen,“ rief Veronika. „Salamander – Salamander bezwingt sie Alle – Alle,“ brüllte der Conrektor Paulmann in höchster Wuth; – „aber bin ich in einem Tollhause? bin ich selbst toll? – was schwatze ich denn für wahnwitziges Zeug? – ja ich bin auch toll – auch toll!“ – Damit sprang der Conrektor Paulmann auf, riß sich die Perücke vom Kopfe und schleuderte sie gegen die Stubendecke, daß die gequetschten Locken ächzten und im gänzlichen Verderben aufgelöst den Puder weit umherstäubten. Da ergriffen der Student Anselmus und der Registrator Heerbrand die Punschterrine, die Gläser, und warfen sie jubelnd und jauchzend an die Stubendecke, daß die Scherben klirrend und klingend umhersprangen. „Vivat Salamander – pereat – pereat die Alte – zerbrecht den Metallspiegel, hackt dem Kater die Augen aus! – Vöglein – Vöglein aus den Lüften – Eheu – Eheu – Evoe – Salamander!“ – So schrieen und brüllten die Drei wie Besessene durch
E. T. A. Hoffmann: Fantasiestücke in Callot’s Manier. Kunz, Bamberg 1819, Seite 192. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hoffmann_Fantasiest%C3%BCcke_in_Callots_Manier_Bd.2_1819.pdf/192&oldid=- (Version vom 1.8.2018)