Seite:Hoffmann Fantasiestücke in Callots Manier Bd.2 1819.pdf/16

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Stoß der Gegner gefallen, und unter den gräßlichsten Flüchen und Verwünschungen schien er den Leichnam mit den Füßen zu zermalmen. Nun flüchtete er mit unglaublicher Schnelle durch die Alleen, er erkletterte die höchsten Bäume und lachte dann höhnisch herab, daß uns, die wir es bis in das Zimmer hören konnten, das Blut in den Adern erstarrte. Gewöhnlich tobte er auf diese Art vier und zwanzig Stunden, und man bemerkte, daß er in der Tag- und Nachtgleiche jedesmal von diesen Paroxismus befallen wurde. Den Tag darauf schien er von Allem, was er unternommen, auch nicht das Mindeste zu ahnen, nur war er störrischer, jähzorniger, härter als je, bis er wieder in jene gutmüthige Stimmung gerieth. Ich weiß nicht woher die wunderlichen, abentheuerlichen Gerüchte kamen, die von ihm unter den Dienstbothen der Akademie und sogar in der Stadt unter dem gemeinen Volke verbreitet wurden. So hieß es von ihm, er könne das Feuer besprechen, und Krankheiten durch das Auflegen der Hände, ja durch den bloßen Blick heilen, und ich erinnere mich, daß er einmal Leute, die durchaus von ihm auf diese Art geheilt seyn wollten, mit Stockschlägen verjagte. Ein alter Invalide, der zu meiner Aufwartung bestimmt war, äußerte ganz unverhohlen, daß man wol wisse, wie es mit dem Herrn Major nicht natürlich zugehe, und daß vor vielen