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nur die ergreifen uns mit einer Macht, deren Einwirkung wir nicht abläugnen können. –

Träume sind Schäume, wiederholte der Baron mit dumpfer Stimme, und selbst in diesem Waidspruch der Materialisten, die das Wunderbarste ganz natürlich, das Natürlichste aber oft abgeschmackt und unglaublich finden, erwiederte Ottmar, liegt eine treffende Allegorie. – Was wirst Du in dem alten verbrauchten Sprichwort wieder Sinniges finden? fragte gähnend Maria. – Lachend erwiederte Ottmar mit Prospero’s Worten: Zieh Deiner Augen Fransenvorhang auf, und hör’ mich freundlich an! – Im Ernst, liebe Maria, wärst Du weniger schläfrig, so würdest Du selbst schon geahnet haben, daß, da von einer über alle Maßen herrlichen Erscheinung im menschlichen Leben, nämlich vom Traume die Rede ist, ich mir bei der Zusammenstellung mit Schaum auch nur den edelsten denken kann, den es giebt. – Und das ist denn doch offenbar der Schaum des gährenden, zischenden, brausenden Champagners, den Du abzunippen auch nicht verschmähst, unerachtet Du sonst recht jüngferlich und zünferlich allen Rebensaft schnöde verachtest. Sieh’ die tausend kleinen Bläschen, die perlend im Glase aufsteigen und oben im Schaume sprudeln, das sind die Geister, die sich ungeduldig von der irdischen Fessel loslösen; und so lebt und webt im Schaum das höhere