Seite:Hoffmann Fantasiestücke in Callots Manier Bd.1 1819.pdf/283

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

und den Saamen gestreut habe, den nun der lebhafte Geist, das regbare Gemüth zur Blüthe und Frucht reifen läßt. Mehrentheils verräth auch irgend eine Sünde, sey es auch nur eine Geschmacklosigkeit, von dem Zwange des fremdartigen Schmuckes erzeugt, den Mangel an innerer Wahrheit.

Ich. Das ist also Dein gesprenkelter Charakter?

Berganza. Allerdings! – Ihr habt einen Dichter – gehabt, möcht’ ich beinahe sagen, dessen Werke oft eine in Seele und Herz dringende Frömmigkeit athmen, und der übrigens ganz für das Original jenes schwarzen Bildes gelten kann, das ich von dem gesprenkelten Charakter entworfen. Er ist selbstsüchtig, eigennützig, perfid gegen Freunde, die es gut und redlich mit ihm meinten, und keck will ich es behaupten, daß nur das Auffassen und Verfolgen einer fixen Idee ohne einen eigentlichen innern Beruf ihn den Weg betreten ließ, den er nun für immer eingeschlagen. – Vielleicht dichtet er sich herauf bis zum Heiligen! –

Ich. Das ist mir räthselhaft!

Berganza. Und möge Dir das Räthsel auch ungedeutet bleiben! – Du siehst kein weißes Haar an mir – ich bin durchaus schwarz – schiebe allenfalls