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Ich. Viele hielten ihn jeder Zeit für einen Schwärmer und Fantasten –

Berganza. Weil er in der Poesie, so wie im Leben, nur das Höchste, das Heiligste wollte, und vorzüglich manchen gesprenkelten Kollegen herzlich verachtete, wiewol eigentlicher Haß seiner Seele fremd war, so hatte er manchen ihn verfolgenden Feind. – Eben so weiß ich recht gut, daß man ihm Unverständlichkeit und Schwulst vorwarf, unerachtet es zu seinem Verständniß nur darauf ankam, mit ihm in die tiefsten Tiefen hinabzusteigen, und wie aus einem in Ewigkeit ergiebigen Schacht die wundervollen Kombinationen, womit die Natur alle Erscheinungen in ein Ganzes verknüpft, heraufzubergen, wozu denn freilich den Mehrsten es an innerer Kraft und an Muth mangelte.

Ich. Ich glaube, daß wenigstens in Ansehung des kindlichen Gemüths und des wahren poetischen Sinnes, ihm ein Dichter der neuesten Zeit ganz an die Seite zu setzen ist.

Berganza. Meinst Du den, der mit seltner Kraft die nordische Riesenharfe ertönen ließ, der mit wahrhafter Weihe und Begeisterung den hohen Helden Sigurd in das Leben rief, daß sein Glanz all’ die matten Dämmerlichter der Zeit überstrahlte, und vor