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dem Enthusiasmus, wie unser musikalische Freund da denkt, möchte es doch wol –

Der Professor der Phil. Ich sage Euch, da der schwarze Hund unter dem Ofen, der so verständig drein schaut, als hörte er unserm Gespräch recht aufmerksam zu, schätzt und liebt die Kunst mehr, als die Frau, der es Gott verzeihen möge, daß sie sich etwas aneignet, das ihr ganz fremd ist. Ihre eiskalte Brust wird nie erwärmt, und wenn anderer Menschen Herz beim Hinausschauen in die Natur, in das All der Schöpfung, überströmt von heiligem Entzücken, da frägt sie, wie viel Grad Hitze wir haben nach Reaumur, und ob es wol noch regnen wird. So kann auch die Kunst, diese Mittlerinn zwischen uns und dem ewigen All, das wir nur durch sie recht deutlich ahnen, nie in ihr einen höheren Gedanken entflammen. Sie, mit allen ihren Kunstübungen, mit ihren Floskeln und Phrasen, sie lebt im Gemeinen! – Sie ist prosaisch – prosaisch – infam prosaisch! –

Die letzten Worte hatte der Philosoph, mit den Händen stark um sich fechtend, so laut herausgeschrieen, daß im Gesellschaftssaal beinahe Alles in Aufruhr gerieth, um den Prosaismus, der wie ein tückischer Feind