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Berganza. Ach, mein Freund, indem ich davon spreche, empfinde ich schon die zerstörende Mattigkeit, den unbeschreiblichen Ekel, der mich bei dem unseligen Kunstgeschwätz der gebildeten Weiber anwandelt, und welcher macht, daß ich oft Wochen lang den schönsten Braten unberührt lasse.

Ich. Aber, lieber Berganza, könntest Du nicht durch gehöriges Knurren und Bellen solch ein verwettertes Gespräch unterbrechen, denn würdest Du auch zur Thür hinausgeworfen, so würdest Du doch den Kram los?

Berganza. Greife in Deinen Busen, Freund! und gestehe, ob Du nicht oft aus ganz besonderen Anregungen Dich ohne Noth hast quälen lassen. – Du warst in einer fatalen Gesellschaft – Du konntest den Hut nehmen und fortgehen. Du thatst es nicht. Diese, jene Rücksicht, nicht werth, ohne innere Schaam genannt zu seyn, hielt Dich zurück. – Du wolltest Diesen – Jenen – nicht beleidigen, unerachtet seine Gunst Dir nicht einen Pfifferling werth seyn konnte. – Irgend eine Person – ein stilles Mädchen am Ofen, die nur Thee trank und Kuchen aß, war Dir interessant geworden, und Du wolltest noch in einem schicklichen Moment Dein Licht leuchten lassen vor ihr und sagen: Göttliche! was soll all’ das Reden und Singen und Deklamiren, ein einziger Blick Ihres himmlischen