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gesendet zu meinem besondern Troste, indem Du ein Vertrauen in mir erregst, das ich längst nicht kannte! – Und selbst das Wasser, das Du mir brachtest, hat mich, als verschließe es in sich eine ganz besondere Kraft, wunderbar gelabt und erheitert. – Wenn ich denn nun reden darf, so thut es mir wohl, mich über meine Leiden und Freuden in menschlichen Tönen auszuschwatzen, weil Eure Sprache doch recht dazu geeignet scheint, durch die für so manche Gegenstände und Erscheinungen in der Welt erfundenen Wörter die Begebenheiten recht deutlich darzulegen; wiewol, was die innern Zustände der Seele und allerlei dadurch entstehende Beziehungen und Verknüpfungen mit den äußern Dingen betrifft, es mir vorkommt, als sey, um diese auszudrücken, mein in tausend Arten und Abstufungen gemodeltes Knurren, Brummen und Bellen eben so hinreichend, vielleicht noch hinreichender als Eure Worte; und oft als Hund in meiner Sprache nicht verstanden, glaubte ich, es läge mehr an Euch, daß ihr nicht trachtetet, mich zu verstehen, als an mir, daß ich mich nicht gehörig auszudrücken wüßte.“

„Theuerster Freund, fiel ich ein, Du hast in diesem Augenblick über unsere Sprache einen recht tiefen Gedanken angedeutet, und es scheint mir, als verbändest Du Verstand mit Gemüth, welches in der That eine recht seltne Sache ist. – Versteh’ übrigens den