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Kunst als Dornenkronen und Stachelgürtel zum Züchtigen verbrauchen. Inzwischen bedenk’ er doch sich und die Sache! Die durch Kunstliebe einbüßende Menschenliebe rächt sich stark durch Erkältung der Kunst selber; denn Liebe kann wol der Meßkünstler, Denkkünstler, Wappenkünstler entbehren, aber nicht der Künstler selber, er sei einer in welchem Schönen er’s wolle. Liebe und Kunst leben gegenseitig in einander, wie Gehirn und Herz, beide einander zur Wechsel-Stärkung eingeimpft. Manches jetzige Kunstpantheon ist deshalb ein durchsichtiger, reiner, blinkender Eispallast – mit allen erdenklichen Geräthschaften aus Eis versehen – sogar mit einem Brautbett und Ofen, in welchem letzten gar ein Naphtaflämmchen[a 1] ohne Schaden der Eiskacheln brennt.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Naphtha, ein leicht entzündlicher Erdöl-Bestandteil.