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„Weißt du, wo dieses Kind wohl wohnt
Mein Weggesell’
Das Kind im weißen Kleide?“

25
„Und so wird meine Lieb’ belohnt

Und so vergißt du schnell
Was heute eint uns beide?“

„Ja, unser ward das Sakrament
Vom Priester dargebracht –

30
Wen ließest du im Leide?“


„Ist’s nicht genug, daß eine brennt
Die Reue in der Nacht –
Entscheide –“

Da habe ich ihn angeschaut

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Und bin aus tiefem Traum erwacht

An seiner Seite.

Die Nacht ist hin, der Morgen taut,
Im Herzen fühl’ ich Grabeslast
Hin ging die Freude.

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Der Tag wird hell, der Tag wird laut

Mein Glück floh ohne Rast
Ins Weite – fort ins Weite.

Empfohlene Zitierweise:
Sophie Hoechstetter: Vielleicht auch Träumen. Müller, München und Leipzig 1906, Seite 39. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hoechstetter_Vielleicht_auch_Traeumen.pdf/39&oldid=- (Version vom 1.8.2018)