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Seelen, die zu einander müssen
Brauchen des Eros Band.
Steh auf von meinen Füßen
130
Komm, gib mir deine Hand,Gib mir den Mund, den süßen
Mein Herz ist voll zum Rand.
Die ewigen Götter lieben die Freude
Und des Lebens Lust ist der Opferrauch
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Den wir ihnen in Schönheit bringenUnd so bedeute
Uns dieser alte heilige Brauch,
Daß unsere Seelen zusammen klingen. –
Vereinigung
Wie Mandelbäume im Frühlingsblust
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Sind wir mit Reichtum bedachtAus goldenen Schalen der Lust
Trinken wir still zur Nacht
Unser vermähltes Blut.
Epilog
ERINNA:
Sonst braucht’ ich Worte, brauchte die Geberde
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Ein irres Kind der ErdeDie mich gebar
Und jetzt, Geliebter, sag’ ich dir in Küssen
Nicht nur die Liebe – alles was von Wissen
Und Tod und Nacht in meiner Seele war
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Vermag sie stummen Mund’s mit dir zu tauschenDeinem Herzen lauschen
Empfohlene Zitierweise:
Sophie Hoechstetter: Vielleicht auch Träumen. Müller, München und Leipzig 1906, Seite 17. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hoechstetter_Vielleicht_auch_Traeumen.pdf/17&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
Sophie Hoechstetter: Vielleicht auch Träumen. Müller, München und Leipzig 1906, Seite 17. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hoechstetter_Vielleicht_auch_Traeumen.pdf/17&oldid=- (Version vom 1.8.2018)