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pilgern die Bautzener gern in Scharen durch schönen Fichtenwald in etwa einer Stunde zum Mönchswalder Berg (460 Meter), auf dem der Gebirgsverein zu Bautzen 1884 einen 20 Meter hohen granitnen Aussichtsturm und eine geräumige, leistungsfähige Wirtschaft erbaut hat. Gewinnender Blick auf die vieltürmige Budissa und weit nach Norden in die Tiefebene. — Vom eben genannten Großpostwitz aus kann auch der König des Berglandes um Bautzen, der sagenumraunte Czorneboh (555 Meter) über den von ruinenartigen Granitklippen gekrönten Hromadnik hinweg in 2 Stunden erwandert werden. Rüstige Fußgänger erreichen ihn von Bautzen über die Dörfer Soculahora und Mehltheuer in 2½ Stunden, bequemer in 1½ Stunden von der nahen Bahnstation Kubschütz. Seine Hänge und die seiner Trabanten deckt duftender Fichten- und erfrischender Mischwald. Die Besteigung des an die Bergwirtschaft angelehnten Turmes ist geeignet, die ganze Mannigfaltigkeit der Lausitz vor Augen zu führen. Gen Osten und Westen ruhen die Augen in der Nähe auf den dunklen Fichtenwipfeln des von Löbau nach Bischofswerda ziehenden Gebirges; unter uns liegt im Süden das schöne Cunewalder und Wilthener Tal. Jenseits gleitet der Blick über die gleichlaufenden Rücken des Bielebohs und Valtengebirges hinweg auf die Berge der Sächsisch-Böhmischen Schweiz, und im Südosten begrenzen den Horizont die schönen Linien des Zittauer, des Jeschken-, Iser- und Riesengebirges. Nach Norden aber breitet sich unter uns die weite mit Dörfern und Hügeln übersäte Ebene um Bautzen, bis sich der Blick über blitzenden Teichflächen und

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Wolfgang Roch: Bautzen : Ein Wegweiser zur Schönheit der alten Stadt. Wellersche Buchhandlung, Bautzen 1914, Seite 70. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Historisches_Buch_%C3%BCber_Bautzen.pdf/72&oldid=- (Version vom 13.11.2022)