Seite:Historisches Buch über Bautzen.pdf/68

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Während die Kreishauptmannschaft, zu der ein Oberkirchenrat gehört, die evangelische Konsistorialbehörde der Oberlausitz bildet, ist die oberste katholische das Domstift. Sein Präses, der Bischof und Dekan, führt zugleich den Titel Administrator ecclesiasticus und ist als Apostolischer Vikar auch das Haupt der Katholiken des ganzen Königreichs Sachsen.

Endlich darf die Königl. Landesstrafanstalt nicht vergessen werden, die trotz ihrer ernsten Bestimmung doch infolge ihrer zahlreichen Beamten und Insassen von wirtschaftlicher Bedeutung für die Stadt ist und auch äußerlich mit ihren ein ganzes Stadtviertel bildenden Ziegelgebäuden die Stadt im Norden eigenartig abschließt (M 1, 2, 3).

Breite Parkanlagen, mit hohen, schattenden Bäumen, bunten Beeten, munter plätschernden Springbrunnen, Ruhebänken und Spielplätzen für Kinder, auch Gedenksteine für große Männer und bedeutungsvolle Tage enthaltend, umziehen an drei Seiten die ältere Stadt da, wo ehemals die äußere Befestigungslinie verlief, von der an einer Stelle noch ein romantischer Rest: Wall, Graben und Mauer, pietätvoll erhalten ist (am Ziegelwall, N 5, 6). Zumeist liegen an diesen Anlagen oder nicht weit davon, mit dem Blick in wohltuendes Grün, auch die der Wohltätigkeit gewidmeten Stätten, Krankenhäuser, Heime für einsame Alte, Sieche und Arme, ebenso das Stadtbad (M 7), neben dem eine von einer gemeinnützigen Gesellschaft unterhaltene Schwimmhalle (M 7) zum stärkenden Bade lockt. Alle diese Anstalten haben, dank dem Reichtum der Stadt an milden Stiftungen, neue, den Forderungen

Empfohlene Zitierweise:
Wolfgang Roch: Bautzen : Ein Wegweiser zur Schönheit der alten Stadt. Wellersche Buchhandlung, Bautzen 1914, Seite 66. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Historisches_Buch_%C3%BCber_Bautzen.pdf/68&oldid=- (Version vom 15.11.2022)