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enthält. Auch sind Räume für die Wanderausstellungen des „Kunstvereins“ und ein Vortragssaal vorhanden. – Im Winter spielt eine gute Schauspielertruppe im Städtischen Theater, mit dem freilich mehrere Kinematographen in Wettbewerb treten. An Konzerten ist kein Mangel, da mehrere Militärkapellen in der Stadt sind und auch sonst ein reges musikalisches Leben herrscht. Zahlreiche wissenschaftliche Vereine bieten durch häufige Vorträge im Winter weitere Gelegenheit zu geistiger Förderung.

Seit einigen Jahren ist Bautzen auch zu einem sehr bedeutenden Standort für das deutsche Heer geworden. Zu dem hier schon lange weilenden Infanterieregiment Nr. 103, dessen Hauptkaserne an der Löbauer Straße (P Q 7) noch die schlichten Formen zeigt, wie sie vor dreißig Jahren herrschten, sind die schmucken, wohlgegliederten und aufs beste eingerichteten Bauten in der Ostvorstadt gekommen, in die das 20. Husaren-Regiment (O P 12) und das Feldartillerieregiment Nr. 28 „Kaiser Nikolaus II. von Rußland“ (Q 10) eingezogen sind. Ebenso befinden sich die Stäbe der 3. Division Nr. 32, der 5. Infanterie-Brigade Nr. 63 und der 3. Feldartillerie-Brigade Nr. 32 hier.

Von den bürgerlichen Staatsbehörden, die in Bautzen ihren Sitz haben, seien nur hervorgehoben die Kreishauptmannschaft (in der Ortenburg, H 5), das Landbauamt, Land- und Amtsgericht – das schöne neue Gerichtsgebäude bildet die eine Seite des wohlgepflegten Friedrich-August-Platzes (N 8) –, Kreissteueramt, Oberversicherungsamt, Straßen- und Wasserbau-, Hauptzoll- und Eisenbahnbauamt, Amtshauptmannschaft.

Empfohlene Zitierweise:
Wolfgang Roch: Bautzen : Ein Wegweiser zur Schönheit der alten Stadt. Wellersche Buchhandlung, Bautzen 1914, Seite 65. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Historisches_Buch_%C3%BCber_Bautzen.pdf/67&oldid=- (Version vom 15.11.2022)