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Rücksichtnahme auf das Gelände, dem sie sich anschmiegten. – Deutlich ist zwischen den breiten Hauptverkehrsstraßen und den schmalen, weniger wichtigen Wohngassen unterschieden. Hierbei ist zu berücksichtigen, daß neben den zum Markt führenden Straßen auch die Zugänge zur Burg von Bedeutung waren: das ist einmal der Weg Wendische Straße – An der Petrikirche[1] – Schloßstraße und dann Heringstraße – Burglehn.

Endlich sei noch bemerkt, daß die alte, heute noch erkennbare Stadtanlage, abgesehen von der Burg, von der einen Kirche, vom Rathaus und vom Kloster mit keinem weiteren öffentlichen Gebäude in der Stadt rechnet. – Damit wollen wir die Betrachtung des Stadtplanes beenden und uns dem zuwenden, was uns vom alten Bautzen geblieben ist.

Zur Stadt gehörte früher notwendig die Befestigung; eine unbefestigte Stadt war ein Unding, undenkbar. Krieg oder wenigstens Fehde war zu Zeiten fast etwas Alltägliches; drohten nicht feindliche Heere, so mußte man doch vor Einfällen benachbarter Ritter auf der Hut sein. Die Stadtbefestigung war demnach etwas, das in der städtischen Bautätigkeit von Anfang an eine große Rolle spielte. Auch in Bautzen ist das nicht anders gewesen, und es sind noch recht stattliche Reste, die davon zeugen.

Die in Bruchstein ausgeführte innere Stadtmauer, die nach Gurlitt durchschnittlich 6¾ Meter hoch und 1½ Meter stark war, ist an der Westseite und an der Nordseite noch erhalten (Abb. 1, 3 u. 4).

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Wolfgang Roch: Bautzen : Ein Wegweiser zur Schönheit der alten Stadt. Wellersche Buchhandlung, Bautzen 1914, Seite 24. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Historisches_Buch_%C3%BCber_Bautzen.pdf/29&oldid=- (Version vom 8.1.2023)
  1. Dieses Stück war einst, da die Kirche kleiner war, breiter als jetzt.