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Einrichtung wieder gänzlich eingehen zu lassen und verordnete, daß, wie zuvor, wieder jeder Classe von ihrem vorgesetzten Lehrer geprediget würde; denn, sagte man, dieser muß die ihm anvertraute Jugend am genauesten kennen und am schicklichsten nach den Bedürfnissen der Zeit und der Umstände mit ihnen zu reden wissen. Das geschah 1777.

Diese Einrichtung dauerte von 1777–80. Damals fand man schon wieder Veränderungen nothwendig. Zu dem Ende wurden feyerliche Exercitien gehalten, die unter der Jugend viel Sensation erregten; und um des Fortgangs der wieder zu erzielenden Sittlichkeit unter der Jugend desto gewisser zu seyn, wurde nebst vielen andern Vorschlägen auch dieser gethan und ins Werk gesetzet: daß in der Person des Hrn. Prof. Bönnecke eigentl. ein neuer Prediger angestellt und Teutsche Gesänge eingeführt wurden. Da es diesem endlich zu lästig wurde, bey seinen übrigen vielen Amtsverrichtungen und wichtigen Professur der Geschichte alle Sonntage einmahl zu predigen; so mußten es aus Abgang eines andern Subjects die Lehrer am Gymnasium wieder übernehmen, abwechselnd an Herrn Bönneckens Stelle zu predigen.