Seite:Historischer Erweis, daß das Predigen allein die Jugend nicht bessert, so lange die übrigen Hindernisse der Sittlichkeit nicht hinweggeräumet werden.pdf/1

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
V.
Historischer Erweis, daß das Predigen allein die Jugend nicht bessert, so lange die übrigen Hindernisse der Sittlichkeit nicht hinweggeräumet werden. Aus den Veränderungen des Studenten-Gottesdienstes in Wirzburg.

Bey Aufhebung der Jesuiten 1773 wurden auch die Privat-Schulpredigten einzelner Lehrer eingestellt. Die Lehrer waren Jesuiten, man sollte damahls alles, was Jesuit war und von Jesuiten kam, nicht mehr wollen: man wollte also auch ihre besondern Vorträge für die Schulen nicht mehr. Statt dieser Vorträge wurden, weil die Schule ein unschicklicher Ort für dergleichen Belehrungen sey, öffentliche Vorträge über die wesentlichen Pflichten der studirenden Jugend an jedem Sonn- und Feyertage in der Universitätskirche gehalten. Die jungen Geistlichen im Seminarium, die selbst noch nicht lange aus der Schule ausgegangen waren, hielten sie, und man versprach sich ungemein viel Gutes davon.

Der Erfolg war der nicht, den man hoffte. Man fand daher für gut, die neue