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plünderten die Keller und Vorrathskammern der Domherren und der übrigen Geistlichkeit. Endlich kamen sie gar auf den Einfall das Kloster Mainbronn auszuplündern. Mehr als 300 waren gesonnen zu diesem unlöblichen Geschäffte zu helfen. Der Zug hatte sich so eben in Bewegung gesetzt, als das Stadtgericht das Unternehmen verbot. Zur Schadloshaltung rieth Bernetter und seine Helfershelfer, den Kellern und Böden des Stifts und der Geistlichkeit einen Besuch abzustatten. Allein die besser gesinnten Bürger wußten auch dieß zu hintertreiben. Es wurden einige unerschrockne Männer erwählt, die mit Hülfe der friedlichen Bürger den Zügellosigkeiten der Tollköpfe Einhalt thun sollten. Dieß dauerte indessen nicht lange, denn die, welche Friede halten sollten, fischten am Ende selbst im Trüben, und nahmen Theil an den Räubereyen. Diese wurden so allgemein und gewöhnlich, daß unter andern ein Kerl aus der niedrigsten Volksclasse mit etlichen wenigen das Kloster Himmelspforten überfiel, die schüchternen Nonnen in Furcht und Schrecken setzte, und mit sich fortschleppte, so viel er konnte.

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 Mittlerweile waren die Bauern weiter vorgerückt. Ihre Haufen wuchsen täglich.