Seite:Historische Skizze des Bauernkriegs im Hochstift Wirzburg.pdf/5

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

schickte ihnen den Grafen Wolf von Castell, Sylvester von Schaumberg und mehrere andere von Adel entgegen, und ließ ihnen den Antrag thun, von ihrem tollen Vorhaben abzustehen, niemanden zu zwingen ihre Partey zu nehmen, und, wenn sie Klagen zu führen hätten, auf diesem verderblichen Wege ihr Recht nicht zu verfolgen.

 Die Bauern gaben eine trotzige Antwort, und die Gesandschaft mußte sich unverrichteter Sache wieder zurück ziehen.

 Auf ein Schreiben und Hülfsbitte an den schwäbischen Bund hatte der Bischoff die Antwort erhalten: daß er aus allen Kräften dem wachsenden Übel des Bauerntumults Einhalt thun, und deswegen 300 Reiter auf Kosten des Bundes einen Monat lang unterhalten solle.

 Während diesem hatten die Bauern an die Viertelmeister zu Wirzburg geschrieben, und sie „ihren christlichen Bruedern ihr gemüth und Herz zu entdeckhen“ gebeten. In dieser Stadt hatte bisher das Feuer des Aufruhrs nur unter der Asche geglimmt, und wäre vielleicht noch lange verborgen geblieben, wenn nicht ein einziger unruhiger Kopf dasselbe zur lodernden Flamme angeblasen hätte.