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abschneiden, und zu Kitzingen 58 die Augen ausstechen.

 Unterdessen wurden die Bauern, welche noch in Wirzburg waren, immer mehr in die Enge getrieben. So bald sie erfuhren, daß das Bundesheer gegen Wirzburg heranziehe, verlangten sie von der sämmtlichen Geistlichkeit, daß 30 aus ihrem Mittel sich rüsten, und mit ihnen gegen den Feind ziehen musten. Allein die heiligen Männer fanden keinen Geschmack daran, sich von den Bundsreisigen niederhauen und stechen zu lassen. Sie erkauften um 100 fl. 50 Freywillige, die an ihrer Statt mit gegen den Bund ziehen sollten. Diese sogenannte Freywillige wurden in das Schlößlein zu Ingolstadt gelegt, wo sie aber, wie schon bekannt, mit den übrigen umkamen.

 Die Bundsvölker waren nun gegen Wirzburg selbst im Anzuge. Hier arbeiteten die Bauern Tag und Nacht an Verschanzungen. Die Thore wurden alle verrammelt, Schießscharten in die Mauern gebrochen und alle Weinreben rings um die Stadt verbrannt, damit diese der Feind nicht zu Faschinen brauchen könne. Die gesammte Geistlichkeit wurde genöthigt an dieser ungewohnten Arbeit Theil zu nehmen.