Seite:Historische Skizze des Bauernkriegs im Hochstift Wirzburg.pdf/13

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

 Das Hochstift hatte größtentheils nun das Elend dieser schreckbaren Plage schon in vollem Maaße erfahren. Der Bischoff sah mit Thränen sein Land zur Einöde werden, und mußte mit Wehmuth die stündliche Erfahrung machen, daß alle versuchte Mittel, den Strom des blutigen Aufruhrs zu hemmen, fruchtlos blieben. Auch ein ausgeschriebener allgemeiner Landtag kam nicht zu Stande. Die Verwirrung war zu groß. Die eingeladenen Bauern antworteten: daß der Landtag unterbleiben solle, weil sie nöthiger Geschäffte wegen denselben nicht besuchen könnten.

.

 Diese nöthigen Geschäffte nahmen sie auch sogleich vor. Von Iphofen zogen sie aus, wanderten nach Großenlangheim, zechten hier tapfer, und eilten hierauf dem Kloster Schwarzach zu, welchem sie einen Besuch und bey dieser Gelegenheit ein Feuerwerk zugedacht hatten. Beydes wurde mit der größten Accuratesse ausgeführt, und nun verließen sie die rauchende Brandstätte und zogen weiter vorwärts nach Geroldshofen. Tags darauf rückte ein Theil von ihnen vor das Bergschloß Stollberg am Steigerwald, wo Graf Wolf von Castell, ehe er vom Bischoff abgerufen und in wichtigern Geschäfften