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Hermann Herzenskron: Hoang-Puff
Posse in einem Acte nach dem Französischen der Herren Caignéz und Louis frey bearbeitet

Kang-Schu.

So ein Vergehen habe ich mir, dem Himmel sey Dank, noch nicht zu Schulden kommen lassen. Nadir ist verloren. Aber er ist nicht der Einzige den ich noch entfernen muß.

Jao.

Und das wäre?

Kang-Schu.

Zimar! Dieser Fremde, dieser Bramine aus fernem Hindostan, der nur hieher kam, um sich mir auf allen Wegen entgegen zu stellen, und mir in allem hinderlich zu seyn.

Jao.

Würdiger Kang-Schu! Beschimpft diesen Zimar nicht. Er kennt alle Sterne, und liest am Himmel geläufiger als wir beyde es auf dem Papiere können.

Kang-Schu.

Desto schlimmer, ich traue den Gelehrten nicht weiter als ich sehe. Sie behandeln uns Uebrige wie gemeines Volk, und gehen mit unsers Gleichen nicht selten um, als ob sie den Steinbock oder einen Stier vor sich hätten.

Jao (geheimnißvoll).

Was Zimar betrifft, kann ich Euch vielleicht mehr sagen als Ihr wißt. Seit drey Tagen arbeitet er insgeheim an dem Horoscop unsers Gebiethers. Ich überraschte ihn diesen Morgen unter einem Haufen von Zirkeln und Linien, von Quadraten und andern solchen schnackischen Instrumenten.

Kang-Schu.

Und Du glaubst wirklich, daß es sich um ein bloßes Horoscop handle.

Empfohlene Zitierweise:
Hermann Herzenskron: Hoang-Puff. Tendler und von Manstein, Wien 1826, Seite 67. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Herzenskron_-_Hoang-Puff.pdf/5&oldid=- (Version vom 11.9.2022)