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Hermann Herzenskron: Hoang-Puff
Posse in einem Acte nach dem Französischen der Herren Caignéz und Louis frey bearbeitet

Kang-Schu.

Alle Wetter, welch’ ein Unternehmen? Solche Kühnheit könnte ihr den Kopf kosten, wenn sie nicht zum Glück ein Frauenzimmer wäre.

Jao.

Und was für ein Frauenzimmer? Sie ist ohne Ruhm zu melden die Perle des Harems, und wäre ich nicht Oberaufseher des Serails, dem der Statthalter sein ganzes Zutrauen schenkt, ich würde für mich selbst kaum gut stehen.

Kang-Schu.

Hoang-Puff hat dem rechten Mann diesen wichtigen Posten übergeben. Bey euch hat er nichts zu befürchten. – Als ich gestern unsern erhabenen Gebiether, wegen Nadir, dem Sohne meines Vorgängers, sprechen wollte – – –

Jao.

Aha, der Sohn des Vesier’s Zamti, den Ihr so geschickt zu stürzen wußtet, um Euch selbst auf seinen Platz zu schwingen? und dieser Nadir wagte es trotz der Ungnade seines Vaters, wieder nach Schekiang zu kommen?

Kang-Schu.

Vor einigen Monathen starb Zamti in seiner Verweisung. Der Sohn kam zurück, und beging die unverzeihliche Thorheit, dem Statthalter einige derbe Wahrheiten zu sagen.

Jao.

Wahrheiten, an Hoang-Puff? unverzeihliches Verbrechen! das kann ihm theuer zu stehen kommen.

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Hermann Herzenskron: Hoang-Puff. Tendler und von Manstein, Wien 1826, Seite 66. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Herzenskron_-_Hoang-Puff.pdf/4&oldid=- (Version vom 12.9.2022)