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Hermann Herzenskron: Hoang-Puff
Posse in einem Acte nach dem Französischen der Herren Caignéz und Louis frey bearbeitet

Kang-Schu.

Gestern Abend, als er sich frecher Weise öffentlich unerlaubter Ausdrücke gegen Euch, gnädigster Statthalter erlaubte, ward er vom Stadtrichter in’s Gefängniß geworfen.

Zimar (bey Seite).

In’s Gefängniß?

Hoang-Puff.

Ich weiß zwar nicht was er verbrach, aber in jedem Falle hat der Stadtrichter Recht gethan. Und was sagte er denn zum Exempel?

Kang-Schu.

Nachdem er mit einer unbeschreiblichen Kühnheit Eure Hoheit des ungerechtesten Verfahrens gegen seinen Vater anschuldete, wagte er es – oh des ungeheuren Frevels – er wagte es – zu behaupten – ja sogar öfters zu wiederhohlen, Ihr wäret – die Ehrfurcht schnürt mir den Hals zu. –

Hoang-Puff.

Ich lasse ihn Dir zuschnüren, wenn Du nicht sprichst.

Kang-Schu.

Er meynte – vernimm, ach großer Hoang-Puff – er meynte es, nicht ich – Du wärest – Du seyst –

Hoang-Puff.

Nu, werde ich ein Mahl erfahren wer ich bin? Rede ohne Scheu, ich habe eine starke Natur, die etwas verträgt.

Kang-Schu.

Er sagte, Ihr wäret, was ich sonst bin, wenn Eure Hoheit mir meine fünf Sinne bestreiten wollen.

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Hermann Herzenskron: Hoang-Puff. Tendler und von Manstein, Wien 1826, Seite 72. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Herzenskron_-_Hoang-Puff.pdf/10&oldid=- (Version vom 12.9.2022)