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verschiedene Erscheinungsformen hindurchgehen muß, ein Leben, wo die Seele immer von Mensch zu Mensch, von Zeit zu Zeit, von Erscheinung zu Erscheinung wandert, um ruhelos Ewigkeiten zu durchmessen? Ist das wirklich ein Leben, wie es ein zielsetzender Herr uns bestimmt? Rein, weder ein Leben des Genusses noch ein Leben des Traumes noch ein Leben der rastlosen Entwicklung wollen, sollen und können wir erbeten, erwarten und erhalten, sondern ein Leben der Kraft.

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 Wir brauchen dazu ein ewiges Leben, daß wir zunächst aus Gott arbeiten. Darum brauchen wir ja auch den Leib, der nicht bloß ein Gefängnis der Seele, nicht bloß ihr harter Kerker, sondern ein Tempel des hl. Geistes ist; dazu brauchen wir einen lebenskräftigen, durchheiligten und durchläuterten Leib, daß wir arbeiten aus Gott. Er hat so viele Möglichkeiten in dich und mich gelegt, die noch einmal Wirklichkeiten werden müssen. Dazu brauchen wir ein ewiges Leben, daß wir aus Gottes Kraft alles Wissens Wert, alles Lebens Wahrheit, alles Daseins Größe erleben, erfassen, erwirken. Dazu bedürfen wir ein ewiges Leben, daß wir mit ganzem Ernste das aus uns heraus erstellen, wozu wir angelegt sind. Hier ist die Sünde uns hinderlich, die Schwachheit hemmt uns, unsere Umgebung hält uns auf und die Kürze des Lebens läßt so viel Arbeit ungelöst. Und mit jenen heidnischen